PROJEKTE

Lebensmittelhilfe

Seit April 2021 wird mit unserer Unterstützung humanitäre Hilfe in einem Armenviertel am Stadtrand von Kabul im Distrikt Bagrami geleistet. Aufgrund von COVID-19 hat sich die Situation noch mehr verschlimmert.

Vor Ort werden Grundnahrungsmittel, wie Mehl, Öl, Reis, Tomatensauce, Milch, Linsen, Bohnen, Kartoffeln und Zwiebeln gekauft. Daraus werden Pakete geschnürt, mit denen eine Familie von ca. 7 Personen ca. eine Woche lang auskommt. In Zusammenarbeit mit M. Ramin und der lokalen Moschee werden die Lebensmittelpakete an bedürftige Familien verteilt. Familien, die nicht zur Moschee kommen können, z.B. aufgrund von Krankheit, bringt Ajmeer die Lebensmittelpakete direkt zu ihren Hütten.

Um 25 Familien für je eine Woche zu versorgen, braucht es ca. 500 €.

Afghanistan zählt schon seit langem zu den ärmsten Ländern der Welt, doch seit der Machtübernahme der Taliban Mitte August bahnt sich eine humanitäre Katastrophe ungeahnten Ausmaßes an. Die UNO schätzt das 95% der Menschen in Afghanistan ihre Grundbedürfnisse nach Nahrung nicht ausreichend decken können und von Hunger bedroht sind. Im Oktober 2021 schätzt das Welternährungsprogramm, dass eine Million Kinder in Afghanistan diesen Winter den Hungertod erleiden könnten.

Medizinische Versorgung

Im Zentrum von Kabul arbeitet der Chirurg Dr. Ramin S. Während viele andere Ärzte seit dem Fall Kabuls an die Taliban ins Ausland geflohen sind, halten Dr. Ramin und sein Team die Stellung, obwohl sie schon seit Monaten keine Gehälter mehr erhalten haben.

Aufgrund der Kämpfe im Frühjahr und Sommer sind viele Menschen aus ganz Afghanistan nach Kabul geflüchtet. Sie leben in Zelten in Parks im Stadtzentrum. Dr. Ramin behandelt die Geflüchteten gratis und versorgt sie mit Medikamenten. Leider sind aufgrund der schlechten Bedingungen im Zeltlager in Kabul viele Menschen krank. Auch Covid breitet sich aus.

Ein Ziel ist auch, Kinder mit Kriegsverletzungen zu behandeln. Für den kleinen Amir konnte etwa eine Prothese angefertigt werden. Menschen mit Behinderungen in Afghanistan sind eine besonders vulnerable Gruppe, deren Überleben in der jetzigen Krise akut bedroht ist.

Hilfe in Daikundi

In Nili, Daikundi, arbeiten wir gemeinsam mit dem lokalen Helfer Gholam Kh. Er hat auf die verzweifelte Lage vieler Hazara-Familien aufmerksam gemacht, die in den letzten Wochen von ihrem Land vertrieben wurden.

Mithilfe afghanischer Freunde in Österreich und Frankreich haben wir Gholam kontaktiert. Der Cousin einer unserer Freunde hat ihn besucht und bei einer Verteilaktion geholfen und diese für uns dokumentiert. Bei der ersten Verteilaktion konnte 8 Familien mit Mehl, Öl und Reis geholfen werden. In den nächsten paar Wochen müssen sie nicht Hunger leiden.

Daikundi ist eine ländliche Provinz in Zentralafghanistan. Dieses Jahr herrscht eine schwere Dürre in weiten Teilen Afghanistans und Daikundi gehört zu den hauptbetroffenen Zonen. Die Menschen dort leben vorwiegend von der Landwirtschaft. Wer sein Land verliert, steht vor dem Nichts.

Hilfe in Jalalabad

In Jalalabad arbeiten wir mit der lokalen NGO Sharafat Welfare Foundation zusammen. Alamzib S. von der Welfare Foundation unterstützt die lokalen Schulen im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Auch nach der Machtübernahme der Taliban ist Jalalabad leider sehr unsicher. Fast täglich gibt es Anschläge des IS gegen die Taliban und außergerichtliche Hinrichtungen durch die Taliban. Die Zivilbevölkerung leidet unter der Gewalt.

In dieser dramatischen Situation unterstützen wir bitterarme Familien mit Lebensmittelpaketen. Ein Lebensmittelpaket um ca. 65 € reicht um eine große Familie einen Monat zu erhalten.

Lebensmittelpakete

Anfang November haben wir 1000 € in die Lebensmittelhilfe in Jalalabad investiert. 13 Familien konnte damit geholfen werden. Jede Familie hat ein Lebensmittelpaket und 1000 AFN (umgerechnet 10 €) in bar erhalten. Kleine Bargeldbeträge geben den Familien die Möglichkeit, auch selbst zu entscheiden, was sie am dringendsten benötigen.

Am 3. November verteilten unsere Helfer vor Ort Lebensmittel direkt bei einem Großhandelsgeschäft und ließen jeweils ein Familienmitglied der bedürftigen Familien kommen, um die Pakete zu holen. Am 4. November brachten die Helfer die verbliebenen Pakete zu den Familien nach Hause. Wer damit einverstanden war, wurde auch fotografiert.

Lebensmittelpaket für eine Familie mit 50 kg Mehl, 5 kg Öl, 7 kg Linsen, 7 kg Bohnen, 14 kg Reis, Mungbohnen, Zucker und Grünem Tee
Der Bursche holte das Lebensmittelpaket für seine Familie mit einer Scheibtruhe ab.

Ein Teil der Familien wurde seitens der Sharafiat Welfare Foundation für die Verteilung nominiert. Mehrere Frauen kamen zum Abholen der Hilfsgüter. Im konservativen Jalalabad ist das Fotografieren von Frauen unüblich, deshalb gibt es keine zusätzlichen Aufnahmen mit den Frauen.
Rechts ist die Bargeld-Übergabe zu sehen.

Schulprojekte

Schulpatenschaften

Für 11 Waisenkinder, 9 Mädchen und 2 Buben, wurden im Frühjahr 2021 Schulpatenschaften vermittelt. So können diese Kinder eine Privatschule in Kabul besuchen.

Die Schule Arche Noah

Die Schule „Arche Noah“ startete im Mai 2021 errichtet. Im Herbst wurden dort die nötigen Elektroarbeiten für Strom und Beleuchtung ergänzt. Heute werden dort ca. 70 Schüler und Schülerinnen betreut. Die Schule liegt am Rande Kabuls, im Bezirk Bagrami, und viele der Schüler*innen sind Waisenkinder. Die Familien der übrigen Kinder sind so arm, dass sie sich nicht genug Essen für ihre Kinder leisten können. Oft fehlen Schüler*innen, weil sie für ihre Familien betteln müssen.

In der Schule bieten wir immer wieder Essen für die Kinder an. In der jetzigen Krisensituation verteilen wir aber vorwiegend Grundnahrungsmittel an die Familien der Kinder, da wir so mit dem begrenzten Geld am meisten erreichen können.

Das Schulgebäude wurde im Mai innerhalb von zwei Wochen um umgerechnet lediglich 5000 € in Zusammenarbeit mit einer lokalen Moschee in Stand gesetzt. Um 2500 € wurde die Schule ausgestattet und Schulmaterial für die Kinder gekauft. Darin inkludiert waren unter anderem eine Tafel, Teppiche und Bänke für die Kinder zum Sitzen, eine Solaranlage samt Batterie für den Strom, sowie Schulbücher und anderes Material für die Kinder.

Hintergrund zu den Schulprojekten

Ajmeer M. hatte als Asylwerber in Europa gelebt, doch als seine Frau in Kabul schwer erkrankte und schließlich verstarb, kehrte er zurück, um für seine Kinder zu sorgen. In Zusammenarbeit mit dem Verein Grenzenlose Hilfe Kremsmünster begann Ajmeer in den Slums Kabul humanitäre Hilfe zu leisten und Essenspakete für bitter arme Familien zu verteilen. Ihn rührte das Schicksal der Waisenkinder, deren größter Wunsch es war, eine Schule besuchen zu können. Mit Hilfe des Vereins „Grenzenlose Hilfe Kremsmünster“ konnte Ajmeer 11 Schulpatenschaften vermitteln, doch es war bald klar, dass so der große Bedarf nicht gedeckt werden kann. M. Ramin, der Ajmeer bei der Arbeit in den Slums am Rande Kabuls half, stellte den Kontakt zu einer lokalen Moschee am Rande Kabuls in Bagrami her, mit deren Unterstützung die Schule Arche Noah im Mai 2021 errichtet werden konnte.